Faszien durchziehen den Körper wie ein Netz. Sie umhüllen jeden Muskel, Muskelfaser, Knochen und Organe. Faszien beeinflussen unsere Körperhaltung und Wahrnehmung. Sie übertragen die Kraft der Muskeln, kommunizieren mit dem Nervensystem, dienen als Sinnesorgan der Bewegung, sorgen für Schutz und Stoffaustausch der inneren Organe und bilden die Grundlage für eine schöne Körperform. Durch Unterforderung, Überlastung und Stress kommt es zu Umbauprozessen im muskulären Bindegewebe. Deshalb passiert es, dass Faszien schmerhaft verkleben, verhärten, werden spröde und sind verletzungsanfälliger und können uns richtig alt aussehen lassen. Wer will das schon? Dadurch kommt es zu Rückenschmerzen, Unbeweglichkeit und Verspannungen. Also wer jung bleiben will, trainiert mit einer sogenanten Faszienrolle sein Bindegewebe, da es die Kollagenen Fasern erneuert und das Bindegewebe strafft! Beim Krafttraining trainieren wir unsere Muskeln, aber nicht unsere Faszien. Forscher sind sich aber sicher das Muskelkater in den Faszien entsteht. Spezielle Übungen beanspruchen, dehnen und kräftigen das Bindegewebe und wirken dabei ganzheitlich auf den Bewegungsapparat. Bei meinem letzten Faszientraining habe ich das erste mal intensiv 45 Minuten meinen ganzen Körper über die Blackroll gequält. Angefangen von den Füßen bis zum Nacken habe ich jede Muskelgruppe über die schwarze Rolle gleiten lassen. Mal mehr mal weniger schmerzhaft, ich fand es sogar entspannend und wie eine Massage. Direkt danach fühlte ich mich richtig gut, beweglicher und entspannter. Die einzige Muskelgruppe die ich ausgelassen habe, waren die Bauchmusklen. Da man auch das Nervensystem und die Organe anregt, weiß ich nicht wie mein Mitbewohner auf diese Art von Training reagiert und wirklich angenehm ist es auch nicht mit der Rolle über den im Moment so sensiblen Bauch zu rollen. Den Tag danach tat mir wirklich alles weh, wie Muskelkater, sodass ich heute erstmal pausieren muss. Aber es gibt ja noch andere Arten von Sport!!!

Der Gymnastikball oder auch Pezziball genannt ist unglaublich vielseitig einsetzbar und ein tolles Sportgerät für drin und draußen. Auch die Kinder haben ihren Spaß damit und hüpfen damit herum. Zum einen gibt es sehr effektive Übungen für Bauch- und Rückenmuskulatur, aber auch zur Entspannung oder Lockerung des Beckens und untern Rückenmuskulatur eignet sich der Ball hervorragend. Ich nutze ihn ganz vielfältig und wonach mir gerade der Sinn steht, bei Rückenproblemen setze ich mich einfach nur drauf und lockere mein Becken durch leichtes kreisen, oder ich lege mich mal richtig lang um den Ball um die Wirbelsäule zu strecken oder mache doch noch die ein oder andere Bauchmuskelübung! Am liebsten relexe ich darauf oder sitze am Tisch mit gerader Haltung, so wie eben, wenn ich am Schreiben bin.

Ich lasse mich mit den Armen über den Ball rollen und beanspruche damit meine Rumpfmuskulatur und zusätzlich den oberen Rücken und die Arme. Je weiter ich den Ball von mir rolle, um so schwieriger und anspruchsvoller wird diese Übung!

Der Gymnastikball ist ein wunderbares Übungsgerät für den Rücken und dem Becken, gerade in der Schwangerschaft lässt sich viel Zeit darauf verbringen. Ich sitze automatisch gerade auf den Ball und kann mit Hilfe des Terrabandes meinen Rücken und Arme stärken ohne den Bauch zu belasten. Dabei bringe ich das Terraband hinter meinen Rücken unter Spannung und beuge nur meinen oberen Arm nach oben und unten. Je nachdem wie straff ich das Band halte, umso intensiver wird diese Übung.

Einfach mal den Rücken lang machen und sich über den Ball rollen lassen ist sehr entspannend, in der Schwangerschaft wird der Rücken immer wieder stark beansprucht. Auf dem Ball wird die Wirbelsäule gedehnt, wer zusätzlich etwas für den Bauch tun möchte, legt sich mittig auf den Ball und hebt den Oberkörper abwechselnd von links nach rechts oder nur mittig für die gerade Bauchmuskulatur. 

Die Seele baumeln lassen! Diese Übung ist eher mental, als für irgendwelche Muskelgruppen, aber dennoch gut für den Rücken!